Krankenhausversorgung aus Sicht des Medizinischen Dienstes Sachsen-Anhalt

Gründe für das Nichterfüllen von Qualitätsanforderungen:

• fehlendes Personal (Pflege, Therapeuten, Fachärzte)
• eingeschränkte Verfügbarkeit und Einsatzbereitschaft von Fachärzten notwendiger Fachgebiete
• fehlendes Personal im Regeldienst und an Wochenenden und Feiertagen
• kein ärztlicher Konsildienst vor Ort
• Fehlen bestimmter Schwerpunktbezeichnungen wie:
  • Kinderkardiologie oder
  • spezielle Geburtshilfe und Perinatalmedizin (für zusätzlichen Rufdienst)
• fehlende fachlich unabhängige und eigenständige ärztliche Leitung in der Notaufnahme
• fehlende Zusammenarbeit
• Fehlen multiprofessioneller Teams
• fehlende Triage
• nicht zeitgerechte Verlegung aus der Notaufnahme auf Intensivstation (ITS)

Im Hinblick auf das gravierendste Problem des fehlenden Fachpersonals sind Strategien erforderlich, welche die Potenziale von Entbürokratisierung, Prozessoptimierung und Digitalisierung zur Entlastung der vorhandenen Fachkräfte einbeziehen.

Das Anpassen von Krankenhausstrukturen im Land, sodass hochspezialisierte Leistungen nur dort erbracht werden, wo die entsprechenden Voraussetzungen bestehen, führt gleichzeitig zu einer Bündelung spezialisierten Personals. Parallel dazu ist die Basisversorgung in der Fläche entsprechend der Vorgaben in der notwendigen Qualität sicherzustellen.

Alle Voraussetzungen zum Erbringen und Abrechnen der beantragten Operationen- und Prozedurenschlüssel für besonders schwierige und komplexe Behandlungen waren im Jahr 2024 erfüllt.

Im Jahr 2024 ergaben sich bei den Strukturprüfungen keine Auffälligkeiten.

Alle Grundlagen zum Erbringen der beantragten Komplexleistungen waren erfüllt.

Ein überaus positives Ergebnis, das zeigt, dass die Kliniken bei Defiziten aus den Vorjahren nachgebessert haben und entsprechend der Anforderungen an die beantragten Leistungen gut aufgestellt sind.

Wie bei anderen Zertifizierungen ist bei den Strukturprüfungen der Weg das Ziel. Die Krankenhäuser werden bei allen Fragen rund um die Strukturprüfungen unterstützt (z. B. bei der Beauftragung). Gemeinsam wurde und wird zudem erörtert, welche Maßnahmen notwendig sind, um mit den notwendigen Behandlungsstrukturen/-prozessen auf hohem Niveau weiter versorgen zu können (z. B. Kooperationsvereinbarungen oder angepasste Dienstbesetzungen).

• Anreize schaffen, um Spezialisten im Land zu halten
• Qualifikationsangebote fördern
• Fachpersonal konzentrieren
• Ambulantisierung nicht-komplexer Leistungen
• telemedizinische Angebote erweitern
• Entbürokratisierung fördern
• digitale Innovationen zur personellen Entlastung
• Präventionsansatz weiter stärken: Anreize für die Gesunderhaltung schaffen (anstelle der Krankenbehandlung)
• sektorenübergreifende Versorgung, um nahtlosen Behandlungsverlauf zu fördern sowie Doppeluntersuchungen zu vermeiden