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Def. Notfallversorgung

Def. Notfallversorgung

Notfallversorgung beschreibt die unverzügliche medizinische und pflegerische Versorgung von Menschen in lebensbedrohlichen Notsituationen sowie von Patientinnen und Patienten mit einem Behandlungsbedarf, der subjektiv als dringlich notwendig erachtet wird.1

In Deutschland findet diese auf drei Ebenen2 statt, die jeweils eigenständig organisiert sind:

  • niedergelassene Vertragsärzteschaft / ärztlicher Bereitschaftsdienst,
  • Notaufnahmen/Rettungsstellen von Krankenhäusern,
  • Rettungsdienst (Notfallrettung, Krankentransport).

Struktur

Die Organisation und Finanzierung der Notfallversorgung ist im Wesentlichen Ländersache (Artikel 104a Abs. 1 GG).Allerdings hat der Staat durch das Grundrecht auf Leben und körperliche Unversehrtheit eine Schutzpflicht. Folglich hat er ein funktionierendes Rettungsdienstsystem zur Verfügung zu stellen, bei dem allen Menschen die gleiche Versorgung erhalten. Der Rettungsdienst ist somit eine öffentliche Aufgabe im Rahmen der Daseinsvorsorge und Gefahrenabwehr und hat rund um die Uhr bei medizinischen Notfällen eine flächendeckende und bedarfsgerechte Versorgung der Bevölkerung mit Leistungen der Notfallrettung und des qualifizierten Krankentransports sicherzustellen. Dafür sorgen in der Regel der Rettungsdienst am Boden und die Luftrettung.

Def. Notfall

Notfall: gemäß DIN 13050 ein Ereignis, das unverzüglich Maßnahmen der Notfallrettung erfordert.4

Überleitung

Im Notfall soll und muss schnell versorgt werden.

Doch die Bereiche der Notfallversorgung stehen als wichtige Bestandteile der Gesundheitsversorgung vor verschiedenen Problemen.

Zahlen

~ 34.000 Menschen pro Tag (insgesamt 12,4 Millionen pro Jahr) nahmen 2023 Notfallambulanzen in Krankenhäusern in Anspruch.8

1/4 der gesetzlich Versicherten suchte innerhalb von 12 Monaten im medizinischen Notfall die Notaufnahme eines Krankenhauses auf.9

Etwa 60 % wurden ambulant behandelt und 40 % stationär aufgenommen.9

~ 17,2 Millionen vollstationäre Behandlungsfälle 2023.8

3 Millionen stationäre Behandlungsfälle können ambulant von niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten übernommen werden.10

Probleme der Notaufnahmen

Notaufnahmen sind stark überlastet.5

Seit Jahren steigen die Inanspruchnahmen, auch weil sich Patientinnen und Patienten mit weniger dringlichen Beschwerden, die ambulant hätten versorgt werden können, dorthin wenden.

Die wachsende Belastung wird zum Teil noch zusätzlich durch eine dünne Personaldecke aufgrund fehlender Fachkräfte verstärkt.

Hinzu kommen mancherorts noch veraltete Strukturen, ineffiziente Abläufe sowie Defizite in der Steuerung der Patientinnen und Patienten.6

Ein weiterer Faktor ist der wirtschaftliche Druck der Krankenhäuser durch die nicht kostendeckende Vergütung für ambulante Behandlungen in Notaufnahmen.7

Inhaltsübersicht

Foto: Arzt und Schwester im Operationssaal

Krankenhausversorgung aus Sicht des Medizinischen Dienstes Sachsen-Anhalt

Foto: mehrere Personen schauen auf Monitore mit Daten, davor sind die Symbole Dokumente, Notizen, Personenund Monitor mit Daten im Kreis um ein Sechseck angeordnet, in dem ein Kreis mit einem Haken für "alles okay" ist.

Qualitätskontrollen

Foto: ein hellgrauer Würfel aus vielen kleinen Würfeln, von denen sich einige blau abheben und zum Teil aus der Form herausgetreten sind.

Strukturprüfungen

Foto: Kuppel des Bundestages

Krankenhausreform

Foto: mehrere Menschen legen ihre Hände aufeinander, davor das Logo des Medizinischen Dienstes Sachsen-Anhalt

MD Sachsen-Anhalt

Foto: Rettungswagen auf Weg, der an einer Wiese endet

Im Notfall gut versorgt

Foto: ein Stapel Zeitungen

Quellenverzeichnis