Mit alternativen Formen der Pflegebegutachtung sind die Menschen ebenfalls sehr zufrieden. Das zeigt die Versichertenbefragung zur Pflegebegutachtung 2024, die eine unabhängige wissenschaftliche Stelle bundesweit für den Medizinischen Dienst nach Hausbesuchen und strukturierten Telefoninterviews ausgewertet hat. Für Sachsen-Anhalt konnten von 3.080 verschickten, anonymisierten Fragebögen insgesamt 1.394 Rückmeldungen bis zum 15.02.2025 einfließen: 773 zum Hausbesuch (Rücklaufquote 46,6 %) und 621 zum Telefoninterview (Rücklaufquote: 43,7 %). Mit den Informationen rund um die Pflegebegutachtung, dem persönlichen Kontakt zur Gutachterin bzw. zum Gutachter und dem gemeinsamen Gespräch waren bei den Hausbesuchen die wenigsten unzufrieden (2,1 %), nur einige teilweise zufrieden (5,7 %) und die überwiegende Mehrheit (92,1 %) zufrieden. Sehr ähnlich sind die Ergebnisse zum strukturierten Telefoninterview. Hier zeigen sich 2,5 % unzufrieden, 6,4 % teilweise zufrieden und 91 % zufrieden.
Kompetent, vertrauenswürdig und einfühlsam
Die Befragung bestätigt, dass die Abläufe der Pflegebegutachtung aus Sicht der Pflegebedürftigen, deren Angehörigen, Betreuungs- oder Pflegepersonen gut organisiert sind. Besonders wichtig ist den Rückmeldenden die Kompetenz der Gutachterinnen und Gutachter und genügend Zeit, um auf die individuelle Pflegesituation eingehen zu können. 93,2 % der zum Hausbesuch und 91,8 % der zum Telefoninterview Befragten waren mit dem Begutachtungsgespräch zufrieden. Sie bewerteten die Mitarbeitenden des Medizinischen Dienstes als kompetent, vertrauenswürdig, einfühlsam und im Umgang respektvoll. „Das zeigt, dass unsere am Gesamtprozess beteiligten Kolleginnen und Kollegen sowohl inhaltlich als auch menschlich überzeugen. Dafür kann ich mich nur in gewohnter Weise bedanken, denn das spricht für hohe Professionalität“, so Hennicke.
Viele der Rückmeldenden äußern in den freien Kommentaren den Wunsch nach mehr Zeit, um die für sie wichtigen Punkte besprechen zu können. „Ein Fragebogen zur Pflegesituation, der vorab digital ausgefüllt werden kann, und das kontinuierliche Optimieren von Abläufen helfen, mehr Zeit für die individuellen Anliegen zu schaffen“, erläutert Hennicke.
Die Einzelergebnisse und freien Kommentare sowie die daraus abgeleiteten Maßnahmen sind im Bericht „Versichertenbefragung zur Pflegebegutachtung 2024“ enthalten. Diesen finden Sie auf der Webseite des Medizinischen Dienstes Sachsen-Anhalt (www.md-san.de) unter Versicherte/Pflegebegutachtung.
Hintergrund
Im Jahr 2024 ermittelten die pflegefachlichen Gutachterinnen und Gutachter des Medizinischen Dienstes Sachsen-Anhalt für 108.900 Menschen den Pflegebedarf zur Einstufung in einen der fünf Pflegegrade. Die Befragung zu den Erfahrungen mit der Pflegebegutachtung erfolgt regelmäßig seit 2014. Zufällig ausgewählte Personen, die einen Antrag auf Leistungen der Pflegeversicherung gestellt haben, erhalten einen anonymisierten Fragebogen, mit dem sie die Gutachterinnen und Gutachter sowie den Ablauf der Pflegebegutachtung bewerten können. Die Auswertung der Fragebögen erfolgt durch eine externe wissenschaftliche Stelle.